Beschreibung
Der Brettacher Apfelbaum (Malus domestica), auch unter dem Namen „Brettacher Gewürzapfel“ bekannt, ist eine traditionsreiche Sorte aus dem Süden Deutschlands, die sich durch ihre beeindruckende Robustheit und Vielseitigkeit auszeichnet. Gezüchtet im 19. Jahrhundert in Brettach, einem kleinen Ort in Baden-Württemberg, hat diese Sorte sowohl für Erwerbsobstbauern als auch für Hobbygärtner einen hohen Stellenwert.
Herkunft und Geschichte
Der Brettacher wurde in Brettach selektiert und ist seit etwa 1890 bekannt. Seine robuste Natur und hohe Erträge führten dazu, dass er sich in vielen Anbaugebieten durchsetzte. Besonders in Süddeutschland ist der Brettacher ein fester Bestandteil traditioneller Streuobstwiesen.
Fruchtmerkmale und Geschmack
Die Äpfel des Brettacher sind groß bis sehr groß, rundlich-flach gebaut und haben eine glatte, grünlich-gelbe Schale, die bei guter Sonneneinstrahlung leicht gerötet ist. Das Fruchtfleisch ist fest, sehr saftig und hat ein erfrischendes, säuerliches Aroma mit feiner Würze. Der hohe Säuregehalt macht ihn nicht nur als Tafelapfel interessant, sondern auch für Most und Apfelwein.
Ernte und Lagerung
Die Erntezeit liegt Ende September bis Oktober. Eine der besonderen Stärken des Brettacher ist seine exzellente Lagerfähigkeit: Die Früchte lassen sich unter optimalen Bedingungen bis ins Frühjahr lagern, ohne an Qualität zu verlieren. Im Lager entwickeln die Äpfel oft ein noch harmonischeres Aroma.
Baumwachstum und Standortansprüche
Der Brettacher Apfelbaum wächst kräftig mit einer breiten, hochkugeligen Krone. Er zeigt eine gute Winterhärte und ist sehr widerstandsfähig gegen Schorf und andere Krankheiten. Er gedeiht sowohl auf lehmigen als auch auf sandigen Böden und bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte.
Verwendung und Tipps
Neben dem Frischverzehr eignet sich der Brettacher hervorragend für die Herstellung von Saft, Apfelmus und Most. Sein hoher Säureanteil harmoniert gut mit süßeren Mostäpfeln und ergibt einen ausgewogenen Cuvée. Besonders im traditionellen Streuobstbau ist er wegen seiner Robustheit und der geringen Pflegeansprüche beliebt.
Pflege und Schnitt
Der Brettacher benötigt einen regelmäßigen Auslichtungsschnitt, um die Baumkrone gut belüftet und gesund zu halten. Er ist wenig anfällig für Krankheiten, sodass er auch für naturnahe Gärten ohne chemischen Pflanzenschutz gut geeignet ist.
Fazit
Mit seiner Kombination aus Robustheit, Ertragsstärke und vielseitiger Verwendbarkeit ist der Brettacher Apfelbaum eine hervorragende Wahl für alle, die einen ertragreichen und lagerfähigen Apfelbaum suchen. Ob im Hausgarten, auf der Streuobstwiese oder im Erwerbsanbau – der Brettacher ist ein Apfel für Genießer und Traditionsliebhaber.
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