Beschreibung
🍎 Rheinischer Bohnapfel – robuster Spätapfel mit Lagerqualitäten
🌿 Herkunft & Hintergrund
Der Rheinische Bohnapfel ist eine der traditionsreichsten und langlebigsten Apfelsorten des deutschsprachigen Raums. Seine Ursprünge liegen vermutlich im Rheinland, wo er bereits im 18. Jahrhundert dokumentiert wurde. Der Name „Bohnapfel“ leitet sich von seiner festen, „bohnenartigen“ Beschaffenheit ab – was seine Stärke auch heute noch ausmacht: Haltbarkeit, Widerstandsfähigkeit und späte Reife.
In historischen Streuobstwiesen war er als Most- und Vorratssorte unentbehrlich. Auch heute wird er wegen seiner Robustheit, Ertragskraft und Lagerfähigkeit wieder geschätzt – besonders im ökologischen Anbau und bei Selbstversorgern.
🍏 Fruchtmerkmale
Die Äpfel sind groß bis sehr groß, flachrund und leicht kantig. Ihre Schale ist trocken, grünlich bis gelblich gefärbt und zeigt auf der Sonnenseite eine verwaschene rote bis rotbraune Deckfarbe. Häufig tritt eine feine Netzberostung auf, die dem Apfel ein rustikales Aussehen verleiht.
Das Fruchtfleisch ist grünlichweiß bis gelblich, fest und mittelfein. Es besitzt wenig Saft, ist aber sehr aromatisch. Der Geschmack ist zunächst säuerlich-herb, entwickelt jedoch bei längerer Lagerung eine milde, feinwürzige Süße – ein typischer Lagerapfel mit Charakter.
📅 Reife & Lagerung
Pflückreife: ab Mitte bis Ende Oktober
Genussreife: ab Dezember
Lagerfähigkeit: ausgezeichnet – bis April/Mai
Hinweis: Direkt nach der Ernte ist der Bohnapfel sehr hart – er benötigt mehrere Wochen Lagerung zur vollen geschmacklichen Entwicklung.
🍽 Verwendung
Der Rheinische Bohnapfel ist eine vielseitige Spätsorte und besonders geeignet für:
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Lagerung & Frischverzehr ab Winter
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Apfelwein & Most (hoher Säuregehalt, gutes Zucker-Säure-Verhältnis)
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Backen (bleibt fest beim Garen)
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Kompott, Mus, Chutney
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Trocknung & Vorratshaltung
Ein Apfel für Kenner – besonders beliebt in der Direktvermarktung oder bei Verarbeitern.
🌱 Wuchsverhalten & Standort
Wuchsform: stark wachsend, breitkronig, sparrig
Größe als Halbstamm: ca. 4–5 m
Kronenpflege: regelmäßig lichten
Standort: vollsonnig bis halbschattig
Boden: tiefgründig, lehmig bis sandig, nicht zu trocken
pH-Wert: neutral bis leicht sauer
Der Baum benötigt Platz und gedeiht besonders gut auf Streuobstwiesen und robusten Flächen.
❄️ Winterhärte & Pflege
Winterhärte: sehr gut (USDA-Zone 5–7)
Pflege: gering – ideal für extensiven Anbau
Schnitt: regelmäßig zur Kronenstabilisierung
Krankheitsresistenz:
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wenig anfällig für Schorf
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tolerant gegenüber Mehltau
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sehr robust und langlebig
Der Rheinische Bohnapfel ist ideal für Bio-Anbau, Streuobst oder den Permakultur-Garten.
🌸 Bestäubung & Befruchtung
Die Sorte ist nicht selbstfruchtbar und blüht spät bis sehr spät. Eine geeignete Fremdbestäubung ist wichtig.
Geeignete Befruchtersorten:
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Ontario
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Goldparmäne
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Bohnapfel rot
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Danziger Kantapfel
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Jakob Lebel
Die großen, weißen Blüten bieten viel Nektar – wertvoll für Bienen und andere Bestäuber.
🏡 Verwendung im Garten
Der Rheinische Bohnapfel eignet sich hervorragend für:
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Streuobstwiesen und Selbstversorger
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robuste Flächen mit extensiver Pflege
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landwirtschaftliche Verwertung
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alte Obstanlagen oder Projektgärten
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Kombination mit frühen und mittleren Sorten
Sein kräftiger Wuchs, die lange Haltbarkeit und das historische Erbe machen ihn zu einer besonderen Sorte mit echtem Nutzwert.
📜 Fazit
Wer einen traditionsreichen, robusten und langlebigen Apfelbaum sucht, ist mit dem Rheinischen Bohnapfel bestens beraten. Seine späte Reife, enorme Lagerfähigkeit und vielseitige Verwendbarkeit machen ihn zu einer idealen Wahl für Streuobstfreunde, Selbstversorger und alle, die auch im Winter nicht auf eigene Äpfel verzichten möchten.
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